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Stadtentwicklung

Der Wandel des Klimas, der Demographie, der Arbeitswelt und der Technologie sowie die Ansiedlung von Intel vor den Toren der Stadt werden für die Stadtentwicklung in Magdeburg neue Herausforderungen und neue Chancen bringen. Das zu erwartende Bevölkerungswachstum wird zu mehr Sanierungen und Bautätigkeiten führen. Der schnelle Wandel in Wirtschaft und individuellen Lebensentwürfen erfordert eine hohe Flexibilität in der Stadtplanung und den Gebäuden selbst. Der Onlinehandel, das Homeoffice und digitale Innovationen verschieben den Bedarf an Wohn-, Büro- und Verkaufsflächen und stärken die Nachfrage sowohl nach Nutzungsmischung als auch nach kleinteiligen Stadtteilzentren mit Kultur- und Sportangeboten. Diese sollten zudem bezahlbar, naturnah, familienfreundlich und ansprechend sein. Die Stadtteile sollen gestärkt, deren jeweilige Spezifika und Angebote für alle weiterentwickelt, Förderprogramme zielgenau eingesetzt sowie gewachsene dörfliche Strukturen in den Stadtteilen erhalten und aufgewertet werden.

Wir wollen:
  • den Landschaftsraum Elbe mit der Innenstadt und den Stadtteilen besser verknüpfen
  • die Zugänge zur Elbe erhalten. Die Ufer der Elbe sollten für alle Menschen zugänglich bleiben und nicht privatisiert werden
  • die Innenstadt verdichten: Lücken schließen und Flächen reaktivieren bei gleichzeitiger Schaffung und dem Erhalt von Grünzügen
  • mehr Urbanität und Aufenthaltsqualität schaffen durch kleinteilige Strukturen und Nutzungen sowie den Durchgangsverkehr reduzieren bei gleichzeitiger Erreichbarkeit mit allen Verkehrsmitteln
  • mehr dörflichen Charakter in den Stadtrandbezirken
  • eine Stadtentwicklung, die sich an den Achsen und Knotenpunkten des öffentlichen Nahverkehrs konzentriert. Städtische Einrichtungen sollen in der Nähe von Haltestellen und Bahnhöfen entstehen
  • die 15-Minuten-Stadt, in der die wichtigsten Orte des Alltags in einem Radius von 3 bis 4 km mit dem Rad oder 1 bis 1,5 km zu Fuß liegen
  • den Mix aus kleinteiligem Handel, Gastronomie, Kultur, Dienstleistung, Sportstätten und Wohnen in der Innenstadt und den Stadtteilzentren stärken
  • den Alten Markt zur guten Stube der Stadt entwickeln. Wegen der problematischen Umsetzung des städtebaulichen Wettbewerbes sind temporäre und kleinteilige Maßnahmen zur Verbesserung des Bestands (Grün, Gastronomie, weniger Parken) erforderlich
  • mit Unterstützung des Hasselbachplatz-Managements den Bereich um den Hasselbachplatz in seiner Nutzung als Kneipenviertel durch städtebauliche und organisatorische Maßnahmen sichern und verbessern
  • das Quartier an der Brandenburger Straße aufwerten und zu einem Kreativviertel entwickeln, Buckau als Künstlerviertel und den Wissenschaftshafen als Forschungsstandort stärken
  • eine Aufwertung des Stadtmarsch-Areals zwischen Rotehornpark, Messeplatz und Elbe zu einem öffentlichen Freizeit-, Sport- und Veranstaltungsort
  • attraktive und besser nutzbare öffentliche Plätze – durch Verkehrsberuhigung, mehr Grün und Sitzbänke und Sport- und Spielmöglichkeiten mit Wasserflächen und Brunnen
  • den öffentlichen Raum mit ausreichend Sitzgelegenheiten, Mülleimern, Verschattungselementen, Rampen und Aufzügen und öffentlichen Toiletten ausstatten
  • Spaltung, Abgrenzung und Gentrifizierung entgegenwirken. Dafür braucht es in jedem Stadtteil kostengünstigen Wohnraum, öffentliche Angebote und Räume, die Durchmischung und Kommunikation untereinander fördern
  • eine Innenstadtgestaltung und -planung, die wohnungslose Personen nicht diskriminiert und einschränkt
  • bezahlbares Wohnen für alle Bevölkerungsschichten in allen Stadtteilen sichern – durch Festsetzungen in Bebauungsplänen und durch die Politik unserer Wohnungsbaugesellschaft und Wohnungsgenossenschaften
  • den Bau einer nachhaltigen und sozialen Mustersiedlung initiieren
  • den behutsamen Rückbau überdimensionierter Verkehrsflächen zugunsten von lebenswerten öffentlichen Flächen für Anwohner*innen und Besucher*innen
  • autofreie Quartiere, Hausprojekte sowie Genossenschaften stärker fördern und unterstützen
  • die Förderung von genossenschaftlichem Wohnen und Arbeiten, sozialem Wohnungsbau, Mehrgenerationenhäusern und demokratischen Wohnprojekten
  • Bauen mit nachhaltigen Baustoffen und Bauweisen fördern und unterstützen. Auch Bauvorhaben von kommunalen Gebäuden sollen diese verstärkt nutzen
  • Modulhäuser, Tiny Houses und Bauwagen als kostengünstigen und ökologischen Wohnraum ermöglichen
  • den Erhalt der historischen und stadtbildprägenden Bausubstanz und Denkmäler
  • städtische Grundstücke mit Erbbaurechtsverträgen verpachten, aber möglichst nicht verkaufen
  • den “Rahmenplan Innenstadt” umsetzen, insbesondere das zeitnahe Planen und Umsetzen der Vertiefungsbereiche Neue Mitte und Große Münzstraße (Karstadt-Parkplatz)
  • uns gegen die Bebauung im Außenbereich, die Errichtung von Gewerbegebieten "auf der grünen Wiese" und die Bebauung ohne ÖPNV-Anschluss auf unversiegelten Flächen einsetzen und gezielt bebaute, nicht genutzte Flächen entsiegeln
  • ein autofreies Quartier mit größtmöglichem Erhalt der Grünflächen, zahlreichen öffentlichen Fuß- und Radwegen sowie Maßnahmen für Klimaschutz und Klimaanpassung. So hätten wir uns bei der Planung der Prämonstratenserberg-Bebauung über einen anderen, bereits versiegelten Standort gefreut, wie z. B. den Karstadt-Parkplatz. Das Projekt werden wir weiterhin kritisch-konstruktiv begleiten