In Magdeburg finden immer weniger Vögel und Insekten einen Lebensraum. Viele Bürger*innen leisten ihren Beitrag zum Artenschutz, indem sie Insektenhotels und Vogelkästen aufstellen sowie insektenfreundliche Pflanzen säen. Die Stadt Magdeburg darf ihre Bürger*innen hier nicht allein lassen und muss handeln.
Durch gezielte Maßnahmen, wie die Förderung der Bepflanzung, den Schutz und die Pflege von Grünflächen sowie die Steigerung der ökologischen Qualität verschiedener Lebensbereiche, streben wir die Schaffung einer lebendigen und resilienten Stadtlandschaft an. Im Bewusstsein unserer Verantwortung für Natur und Umwelt setzen wir uns für einen nachhaltigen Umgang mit Ressourcen, den Schutz von Gewässern und die Reduzierung von Umweltbelastungen ein.
Wir wollen:
- mehr innerstädtische Lebensräume durch Bepflanzung und zügige Ersatzbepflanzung mit gleicher ökologischer Wertigkeit im Zuge von Bauvorhaben. Dazu sind ein starker Stadtgartenbetrieb und eine stärkere Kontrolle der Baumschutzsatzung nötig
- die bereits beschlossene Konzepterstellung für die Entwicklung des Straßenbaumbestandes und dann dessen zügige Umsetzung
- Pflanzenvielfalt sicherstellen durch den Erhalt, Ausbau und Pflege von Streuobstwiesen und unserer Streuobstalleen, vielfältig bepflanzte Pflanzkübel und die Ausweitung der Blühwiesen
- eine möglichst ökologische Bewirtschaftung von Äckern und Grünland in Zusammenarbeit mit landwirtschaftlichen Betrieben
- die Anlage und den Erhalt von Ackerrandstreifen, Blühflächen, Solitärbäumen, Bienenweiden und Feldlerchenfenstern fördern
- einen Waldgürtel um Magdeburg anlegen und dazu geeignete Brachflächen bereitstellen, unter Erhalt der Frischluftschneisen
- die Bewahrung der Elbe und ihres Seitenarmes, der Alten Elbe, als naturnaher Lebensraum und die Senkung der Hochwassergefahr durch die zurückhaltende und sachorientierte Steuerung der Besiedlung in den durch Hochwasser und Grundwasser gefährdeten Gebieten
- dass die weiteren Fließgewässer (z.B. Sülze, Schrote, Klinke) und Stillgewässer (z. B. Adolf-Mittag See, Neustädter See, Ottersleber Teich und Barleber See) in der Qualität gesteigert, von Verrohrung befreit, renaturiert und durch Uferstreifen-Verbreiterung aufgewertet werden
- die ökologische Widerstandskraft der Salbker Seen wiederherstellen
- einen geringeren Eintrag von Mikroplastik und Mikroschadstoffen durch eine vierte Filterstufe im Klärwerk Magdeburg/Gerwisch
- die verbindliche Festlegung von Luftreinhalteplänen und Maßnahmen zur Reduzierung des Schadstoffausstoßes
- nachhaltiges und naturnahes Bauen sowie ökologische Bepflanzung von Innenhöfen und Vorgärten etwa durch Beratung, Wettbewerbe und Förderung
- die Auswirkungen der Lichtverschmutzung auf Vögel und Insekten mit einer intelligenten Beleuchtung begrenzen, ohne das Sicherheitsgefühl der Bürger*innen zu beeinträchtigen